Couleurausflug – 21.3.2015 nach Lienz
Gedenken an Bbr. Ernst Ortner v/o Rüdiger
Der Couleurausflug nach Lienz stand ganz im Zeichen des Gedenkens an unseren am 22.3.1945 von den Nationalsozialisten ermordeten Bundesbruder Ernst Ortner v. Rüdiger. An seiner Gedenktafel an der Kaiser Karl Kapelle, erfolgte die feierliche Kranzniederlegung anlässlich seines 70. Todestages.
An der Kaiser Karl Kapelle erwartete uns bereits Herr Thomas Faustini, ein Verwandter unseres Bundesbruders Rüdiger. Herr Faustini bemüht sich seit Jahren um die Erforschung weiterer Details zum Schicksal Ernst Ortners.
Nachruf Ernst Ortner von Thomas Faustini
Ernst Ortner wurde am 1.September 1914 in Innsbruck geboren. Seine Mutter stammte aus Pfalzen bei Bruneck, sein Vater aus dem Lesachtal. Ernst hatte auch einen älteren Bruder, den in Lienz bekannten Schlüsselmacher und Musiker Josef Ortner. Ernst wuchs in Lienz auf und ging auch hier zur Schule. Bereits während seiner Schulzeit zeigten sich bei Ernst Anzeichen einer stark ausgeprägten Religiosität und Heimatverbundenheit.
Er besuchte zunächst das Gymnasium der Augustiner Chorherren in Lienz, nach dessen Schließung das Stiftsgymnasium der Benediktiner in St. Paul im Lavanttal um später an das Gymnasium in Kufstein zu wechseln wo er bei einem Bruder seines Vaters lebte. Aufgrund seiner stark ausgeprägten Religiosität und Heimatverbundenheit trat er In Kufstein der katholischen Studentenverbindung „Cimbria“ bei. Daneben war Ernst Mitglied der Heimwehr, welche sich um den Bestand der jungen ersten österreichischen Republik bemühte.
Nach seiner Schulzeit rückte Ernst in Lienz zum Österreichischen Bundesheer ein und wechselte später zur Fliegertruppe in Klagenfurt. Mit dem Anschluss Österreichs an Hitler Deutschland 1938 wurde er in die deutsche Luftwaffe übernommen. In Klagenfurt lernte er auch seine spätere Frau Dorothea kennen und heiratete sie 1940.
Ab dem Frühjahr 1941 Kam Ernst in Kontakt mit Personen aus welchen sich später die „Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich“, kurz „AFÖ“ bilden sollte. Die Gruppe versuchte vor allem durch die Verteilung von Flugblättern im kärntner Raum die Idee eines freien und unabhängigen Österreich zu verbreiten. Ein weiteres Ziel dieser Gruppierung war es ua. vom Nazi Regime verfolgte Personen in das Ausland zu schleusen. Um diesem Ziel näher zu kommen hatte die AFÖ auch Verbindungen zu Sympathisanten in Osttirol, der Steiermark und Wien geknüpft.
Doch schon bald kam ihnen die Gestapo auf die Spur. Von einem über die Wiener Sympathisanten eingeschleusten Spitzel unterwandert flog die Gruppe im Sommer 1943 auf, und alle Mitglieder wurden in kürzester Zeit verhaftet. So auch Ernst. Sein letzter Tag in Freiheit ist durch eine erhalten gebliebene Postkarte dokumentiert die er im Sommer 1943 an seinen Bruder Josef schickte der zu dieser Zeit in Niederösterreich stationiert war. Auf der Karte mit dem Poststempel vom 19. Juli 1943 steht folgendes zu lesen:
„Die besten Urlaubsgrüße aus den Lienzer Dolomiten sendet Dir, Ernst und Dorle“
Als Ernst am nächsten Tag dem 20. Juli bei seiner Einheit eintraf wartete bereits die Gestapo die ihn verhaftete. Umgehend wurde er nach Wien in das Straflandesgericht welches als „Graues Haus“ gefürchtet war verbracht.
Es folgte eine lange Zeit von Haft und Folter. Ursprünglich war der Prozess gegen die AFÖ für den 20. Juli 1944 angesetzt gewesen, aufgrund des Stauffenberg Attentats auf Hitler an diesem Tag wurde der Prozess in den August verschoben. Ernst wurde wie auch die meisten anderen Mitglieder der AFÖ am 11. August vom Deutschen Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat sowie wegen Feindbegünstigung zum Tode verurteilt.
Mit Urteilsfällung wurden die Unglücklichen in die Zellen für die Todeskandidaten verlegt. Normalerweise saßen die Verurteilten knapp 3 Monate in den Todeszellen, Ernst aber mehr als 7. Mitte März 1945 stand die russische Armee kurz vor Wien. Wahrscheinlich waren die Gefangenen schon voller Hoffnung auf eine baldige Befreiung, zumal neben Familienangehörigen auch der gebürtige Lienzer und damalige Erzbischof von Salzburg DDDr. Andreas Rohracher Gnadengesuche an die höchsten zuständigen Stellen richtete. Leider ohne Erfolg.
Nach Empfang der Sakramente durch Gefängnisseelsorger Dr. Köck wurde Ernst am 22. März 1945 um 18:35 mit dem Fallbeil hingerichtet. Dr. Köck schilderte über Ernst´s letzten Weg folgendes:
„Am Vormittag des 22. März erhielt er vom Staatsanwalt die Nachricht dass am Abend das Urteil vollzogen werde, weil seine Begnadigung abgelehnt wurde. Da die Abschiedsbriefe von der Gestapo nicht weitergeleitet wurden bat Ernst Dr. Köck persönlich seine Frau zu verständigen und ihr nach Möglichkeit Trost zuzusprechen. Danach ist er ohne Angst oder Aufregung zu zeigen in den Tod gegangen.“
Die Hingerichteten wurden noch am selben Abend auf den Wiener Zentralfriedhof verbracht um dort ohne großem Aufsehen und ohne Verständigung der Angehörigen verscharrt zu werden. Auf Betreiben der Familie seiner Frau wurde sein Leichnam nach dem Krieg exhumiert und nach Klagenfurt überführt wo Ernst seine letzte Ruhe fand. Zu seinen Ehren erinnert eine Gedenktafel an der Kaiser Karl Kapelle am Kriegerfriedhof St. Andrä.
Er besuchte zunächst das Gymnasium der Augustiner Chorherren in Lienz, nach dessen Schließung das Stiftsgymnasium der Benediktiner in St. Paul im Lavanttal um später an das Gymnasium in Kufstein zu wechseln wo er bei einem Bruder seines Vaters lebte. Aufgrund seiner stark ausgeprägten Religiosität und Heimatverbundenheit trat er In Kufstein der katholischen Studentenverbindung „Cimbria“ bei. Daneben war Ernst Mitglied der Heimwehr, welche sich um den Bestand der jungen ersten österreichischen Republik bemühte.
Nach seiner Schulzeit rückte Ernst in Lienz zum Österreichischen Bundesheer ein und wechselte später zur Fliegertruppe in Klagenfurt. Mit dem Anschluss Österreichs an Hitler Deutschland 1938 wurde er in die deutsche Luftwaffe übernommen. In Klagenfurt lernte er auch seine spätere Frau Dorothea kennen und heiratete sie 1940.
Ab dem Frühjahr 1941 Kam Ernst in Kontakt mit Personen aus welchen sich später die „Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreich“, kurz „AFÖ“ bilden sollte. Die Gruppe versuchte vor allem durch die Verteilung von Flugblättern im kärntner Raum die Idee eines freien und unabhängigen Österreich zu verbreiten. Ein weiteres Ziel dieser Gruppierung war es ua. vom Nazi Regime verfolgte Personen in das Ausland zu schleusen. Um diesem Ziel näher zu kommen hatte die AFÖ auch Verbindungen zu Sympathisanten in Osttirol, der Steiermark und Wien geknüpft.
Doch schon bald kam ihnen die Gestapo auf die Spur. Von einem über die Wiener Sympathisanten eingeschleusten Spitzel unterwandert flog die Gruppe im Sommer 1943 auf, und alle Mitglieder wurden in kürzester Zeit verhaftet. So auch Ernst. Sein letzter Tag in Freiheit ist durch eine erhalten gebliebene Postkarte dokumentiert die er im Sommer 1943 an seinen Bruder Josef schickte der zu dieser Zeit in Niederösterreich stationiert war. Auf der Karte mit dem Poststempel vom 19. Juli 1943 steht folgendes zu lesen:
„Die besten Urlaubsgrüße aus den Lienzer Dolomiten sendet Dir, Ernst und Dorle“
Als Ernst am nächsten Tag dem 20. Juli bei seiner Einheit eintraf wartete bereits die Gestapo die ihn verhaftete. Umgehend wurde er nach Wien in das Straflandesgericht welches als „Graues Haus“ gefürchtet war verbracht.
Es folgte eine lange Zeit von Haft und Folter. Ursprünglich war der Prozess gegen die AFÖ für den 20. Juli 1944 angesetzt gewesen, aufgrund des Stauffenberg Attentats auf Hitler an diesem Tag wurde der Prozess in den August verschoben. Ernst wurde wie auch die meisten anderen Mitglieder der AFÖ am 11. August vom Deutschen Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat sowie wegen Feindbegünstigung zum Tode verurteilt.
Mit Urteilsfällung wurden die Unglücklichen in die Zellen für die Todeskandidaten verlegt. Normalerweise saßen die Verurteilten knapp 3 Monate in den Todeszellen, Ernst aber mehr als 7. Mitte März 1945 stand die russische Armee kurz vor Wien. Wahrscheinlich waren die Gefangenen schon voller Hoffnung auf eine baldige Befreiung, zumal neben Familienangehörigen auch der gebürtige Lienzer und damalige Erzbischof von Salzburg DDDr. Andreas Rohracher Gnadengesuche an die höchsten zuständigen Stellen richtete. Leider ohne Erfolg.
Nach Empfang der Sakramente durch Gefängnisseelsorger Dr. Köck wurde Ernst am 22. März 1945 um 18:35 mit dem Fallbeil hingerichtet. Dr. Köck schilderte über Ernst´s letzten Weg folgendes:
„Am Vormittag des 22. März erhielt er vom Staatsanwalt die Nachricht dass am Abend das Urteil vollzogen werde, weil seine Begnadigung abgelehnt wurde. Da die Abschiedsbriefe von der Gestapo nicht weitergeleitet wurden bat Ernst Dr. Köck persönlich seine Frau zu verständigen und ihr nach Möglichkeit Trost zuzusprechen. Danach ist er ohne Angst oder Aufregung zu zeigen in den Tod gegangen.“
Die Hingerichteten wurden noch am selben Abend auf den Wiener Zentralfriedhof verbracht um dort ohne großem Aufsehen und ohne Verständigung der Angehörigen verscharrt zu werden. Auf Betreiben der Familie seiner Frau wurde sein Leichnam nach dem Krieg exhumiert und nach Klagenfurt überführt wo Ernst seine letzte Ruhe fand. Zu seinen Ehren erinnert eine Gedenktafel an der Kaiser Karl Kapelle am Kriegerfriedhof St. Andrä.
Thomas Faustini
Die Aufschrift auf der Gedenktafel:
Diese Tafel soll Zeugnis geben, dass Ernst Ortner geb. 1.9.1914 im Kampfe für sein geliebtes Österreich am 22.3.1945 in Wien im grauen Haus sein Leben geopfert hat.
Seine Heimat wird ihn nicht vergessen.
Seine Freunde
Seine Heimat wird ihn nicht vergessen.
Seine Freunde
Artikel im Osttiroler Boten vom 18.3.2015