Ausflug Praa-Alm am 12.9.2015 zum Marterl für Dipl.Ing. Walter Caldonazzi v/o Olaf
Bei einer Feldmesse auf der Praa-Alm in der Wildschönau gedachten die katholischen österreichischen Studentenverbindungen Amelungia Wien und Cimbria Kufstein Ihrem am 9. Jänner 1945 durch das Fallbeil ermordeten Bundesbruder Dipl.Ing. Walter Caldonazzi.
Wildschönau (Auffach): Praa-Alm
Der 1916 in Mals/Südtirol geborene Caldonazzi maturierte am Gymnasium Kufstein, danach studierte er Forstwirtschaft in Wien. Sein späteres große Engagement im gewaltfreiem Kampf zur Erlangung der Freiheit und Selbständigkeit Österreichs führte zur Gründung einer Zweiggruppe der Widerstandsorganisation des Kaplans Heinrich Maier in Kramsach. Caldonazzi wurde am 15. Jänner 1944 von der Gestapo verhaftet. Es wurde ihm vom nationalsozialistischem Verbrecherregime vorgeworfen, Flugblätter hergestellt und verbreitet zu haben. Des weiteren sollte er Wehrpflichtige durch Besorgung von fiebererregenden Medikamenten dienstunfähig gemacht haben. Die Anklage des Volksgerichtshofes zu seinem Todesurteil lautete auf „Selbständigmachung Österreichs zum Schaden des Deutschen Reiches“.
Wenige Tage vor seiner Hinrichtung schrieb Caldonazzi an seine Familie „…Bringt mir am schönsten Platz der Welt, wie es mir schien, am Almkranz auf der Praa-Alm ein Marterl an, mit der Bitte um Gebet und den Worten ‚O Land Tirol, mein einzig Glück, dir sei geweiht mein letzter Blick!’…“.
Diesem Wunsch wurde 1993 entsprochen. Seither findet alle 5 Jahre ein Ausflug zur Praa-Alm statt.
Dipl. Ing. Egbert Mayer würdigte im Beisein von Alt-Landeshauptmann Dr. Alois Partl, den riskanten Einsatz von Walter Caldonazzi für die Freiheit und Unabhängigkeit Österreichs, den dieser mit dem Leben bezahlte.